ca. 48km
Kilometer 1049-1096
Daniel faehrt heute frueh los. Ich konnte aber wegen Kaelte kaum pennen und brauche noch eine Runde schlaf im Sonnenschein. Gegen 9 Uhr stehe ich dann auf und packe meinen Kram. Der Wind hat heute nacht ausnahmsweise mal nicht abgeflaut und so wird es bis Colchani wieder die reinste Quaelerei auf (natuerlich!) superschlechter Piste. Dort wartet Daniel schon auf mich an den Bahngleisen und hat die Zeit genutzt, von den hier stationierten Soldaten eine Suppe zu schnorren. Die Kaserne hier ist auch das einzige, woraus Colchani besteht (Foto). Alle uebrigen Gebaeude sind verfallen und stehen leer. Eine richtige Geisterstadt in der Wueste!
Hier entlang fuehrt die Bahnlinie, der ich bis Ollague weiter folgen werde. Zweimal die Woche kommt hier ein Personenzug lang, der letzte war gerade heute. Das ist wie im Lucky Luke-Comic! Dafuer fahren aber Gueterzuege, die von irgendwelchen Minen kommen und die Bodenschaetze nach Chile an die Pazifikkueste karren. Einer kommt gerade, waehrend wir Pause machen (Foto).
Kurz hinter dem Ort trennen sich dann unsere Wege. Daniel muss hier von der Bahnlinie links halten und hat einen gewaltigen Anstieg vor sich. Ich halte mich weiter an die Gleise, freue mich gelegentlich ueber ein wenig Seiten- statt Gegenwind und versuche trotz der schlechten Piste die grandiose Landschaft mit den vielen Vulkanen zu geniessen (Foto).
Hier ist absolutes Niemandsland und ich sehe den Rest des Tages niemanden, nur ganz in der Ferne die Staubfahnen von Jeeps, die von den Lagunen zurueckbrettern. Der Wind wird wieder mal staerker und ich kann nur noch schieben. Ausserdem macht die Piste grosse Boegen, die ich querfeldein abkuerze. Ollague heute noch bei Tageslicht zu erreichen wird unmoeglich, ich komme nur noch sehr sehr langsam voran. Gegen den Wind der mit Sandkoernern peitscht und noch dazu sehr kalt geworden ist, habe ich mich jetzt gut praepariert (Foto).
Kurz vor Einbruch der Dunkelheit baue ich mein Zelt windgeschuetzt an einem Abhang auf und koche eine Buechse Fisch in Tomate, die ich noch aus San Juan habe. Der Wind flaut nachts ab und ich kann endlich mal gut schlafen.
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