ca. 8km
Kilometer 1097-1104
Als ich vor Sonnenaufgang aufwache ist es superkalt. Wie gut, dass ich mich gestern Abend darauf eingestellt und Jacken im Schlafsack angezogen habe. Meine Trinkflaschen sind gefroren und als ich vor dem Zelt auf den Boden spucke kann ich zuschauen, wie die Spucke innerhalb einer Minute zu einer runden Eiskugel gefriert. Ich lege mich wieder hin und warte erst einmal auf den Sonnenaufgang und ein wenig Waerme.
Zum Fruehstueck futtere ich meine letzten Cracker (ich kann sie eh nicht mehr sehen!). Ich muss heute unbedingt in Ollague trinkbares kaufen, denn ich war gestern schon sparsam und habe heute nur noch einen halben Liter. Ausserdem sind auch meine Zigaretten alle.
Am bolivianischen Grenzposten kriege ich meinen Ausreisestempel und fahre weiter, nach 2km bin ich dann ich Chile (Foto). Hier wird kurz in meine Taschen geschaut, dann kriege ich meinen Einreisestempel. Aber Enttaeuschung pur: Das soll Ollague sein? Ein kleines Kaff mit vielleicht 50 Einwohnern, das Gefahr laeuft, jeden Moment von der Wueste gefressen zu werden. Angeblich sollte ich hier sogar einen Bankautomaten vorfinden, aber das kann ich mir abschminken.
Wenigestens gibt es ein Hostel. Und zwei Laeden, aber die sind immer geschlossen. Irgendwann habe ich Glueck und einer hat geoeffnet und ich kann Zigaretten kaufen. Trinken habe ich mir schon vorher im Hostel organisiert. Ich muss jetzt sparsam mit meinem Geld sein. Habe nur wenige Bolivianos und Dollars, Wechselstube gibt es nicht, denn ueber diese Grenze kommt so gut wie niemand.
Dann funktioniert auch die Dusche im Hostel nicht richtig und ich dusche kalt. Ich habe die Schnauze voll und will wieder in die Zivilisation! Morgen mittag soll ein Bus nach Calama fahren, die naechste groessere Stadt in dieser Ecke des Landes. Ich bin gespannt. Den Abend verbringe ich mit ein paar Bahnarbeitern und dem Sohn der Wirtin vor dem Fernseher. Spanisch sprechen und verstehen klappt inzwischen schon deutlich besser, obwohl ich wieder in Chile bin, wo genuschelt wird.
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