Kilometer 744-853
Platten Nr. 1
Weil uns saemtliche Agenturen entweder zu teuer sind oder zu schlechte Fahrraeder anbieten, beschliessen wir, die Tour auf eigene Faust zu machen.
Dazu muessen wir zunaechst etwa 30km steil bergauf strampeln, um zum Paso La Cumbre (4650m) zu kommen. Wir kuerzen die Anstrengung ab, indem wir uns einfach einige Kilometer von LKWs ziehen lassen, was hier super funktioniert und scheinbar niemanden stoert.
Oben am Pass angekommen ist es schweinekalt und wir muessen uns mit warmen Klamotten fuer die nun folgende Abfahrt praeparieren (Foto).
Dann nehmen wir einen Trail abseits der Asphaltstrasse, denn wir sind fuer Offroad hierhergestrampelt und nicht fuer Asphalt! Der Trail hat es in sich, RATZFATZ sind wir einige hundert Meter tiefer im Tal als die Asphaltstrasse, das Gefaelle ist ordentlich und dicke Brocken im Weg erfordern staendige Konzentration. Und dann passiert es auch endlich: Mein erster Platten! Schnell wird der Schlauch gewechselt (Foto).
Rasant geht es weiter, bis wir schliesslich auf eine breitere Strasse stossen, die wir zuerst fuer die Death Road halten. Nach einigen Kilometern und der Konsultation einiger Strassenarbeiter offenbart sich: Dies ist nicht die Death Road! Also umdrehen und 700m hoch auf die Asphaltstrasse! Wir haben Glueck und koennen mit einem LKW mitfahren. Der Fahrer heizt wie nicht anders ueblich natuerlich wie ein verhinderter Schumacher ueber die schlechte Piste und so ist gutes Festhalten mehr als angebracht (Foto).
Nach ein paar Kilometern auf der Asphaltstrasse erreichen wir auch den Abzweig zur alten Yungas Road (Death Road). Von hier koennen wir auch schon einmal einen Blick werfen auf das, was uns bevorsteht (Foto). Was nun folgt ist stures bergab heizen mit grandioser Aussicht. Ein bissl vorsichtiger sind wir hier schon, denn den meist senkrechten Hang hinunterstuerzen moechte keiner von uns. An ein paar charakteristischen Wegpunkten werden kurze Fotostopps eingelegt (Foto).
Nach ca. 40 Kilometern und ein paar durchquerten Flussbetten, unterquerten Wasserfaellen und ueberholten Touri-Bikern erreichen wir den Talgrund unterhalb von Coroico. Und obwohl es wirklich nur bergab ging muss ich gestehen, dass ich total im Arsch bin. Die Hitze hier unten ist krass, die Knie tun weh aber vor allem die Finger schmerzen tierisch. Auf so langer Distanz gleichzeitig Lenkergriffe und Bremshebel umklammert habe ich noch nie. Mann geht das auf die Gelenke!!
Weiter geht es mit Kleinlaster hoch nach Coroico. Dort nehmen wir am lokalen Terminal Terrestre (Foto) ein Collectivo zurueck nach La Paz, wo wir nach ca. 4 Stunden Fahrtzeit total geraedert ankommen.