Montag, 1. Dezember 2008

Etappe D Uyuni-Ollague (1)

94 km
Kilometer 854-947

Am Vortag haben wir Ashley aus Australien getroffen, der auch mit dem Rad unterwegs ist. Er will heute auch ueber den Salar de Uyuni zur Isla Incahuasi fahren, also haben wir uns mit ihm fuer 6 Uhr frueh verabredet.

Leider haben Daniel und ich gestern vergessen, unsere Ausreisestempel zu besorgen. Also muessen wir das heute morgen nachholen. Die Migracion, an der wir noch ein franzoesisches Paerchen treffen, das auch mit dem Rad unterwegs ist (Foto), hat aber noch geschlossen und so haben wir Zeit, erst einmal ausgiebig zu fruehstuecken.
Nachdem wir dann unsere Stempel gegen eine Gebuehr von 21 Bolivianos (3 US-Dollar - hier muss man wirklich bezahlen, um das Land wieder verlassen zu duerfen!!) bekommen haben, geht es zunaechst immer am Ostufer des Salars entlang, ca. 23km auf sandiger Wellblechpiste bis zum Abzweig in Colchani, wo die Jeepspuren in den Salar hineinfuehren. Auf dem Weg dorthin treffen wir noch Christiano (Foto), einen Reiseradler aus Brasilien, der gerade nach Uyuni will.
Von Colchani aus sind es noch ca. 2 Kilometer, bis man auf dem Salzsee ist und ein grandioses Panorama geniesst. Immerhin ist der Salar de Uyuni der groesste Salzsee der Erde! Hier am Rande des Sees wird Salz per Hand (Schaufel und Spitzhacke -- siehe Foto) abgebaut, auf LKWs geschaufelt und irgendwohin transportiert.


Wir machen die wenigen Kilometer bis zum Salzhotel in kurzer Zeit, denn der Untergrund auf dem Salar rollt super. Dort sind wir dann die Spezialtouristen unter den vielen, alle Augen richten sich auf unsere Fahrraeder. Nach einer kurzen Pause und einem Gruppenfoto am Hotel (Foto) geht es dann weiter hinaus in die weite, weisse Ebene....Salz so weit das Auge reicht (Foto) und noch 75km bis zur Insel!
Mit der Zeit ziehen die vielen Kilometer sich. Gegen Nachmittag setzt dann Gegenwind ein, der mit der Zeit immer staerker wird. Die Insel ist inzwischen in Sicht, aber sie kommt irgendwie nicht naeher. Die Verschnaufpausen von uns werden immer haeufiger (Foto) und wir wuenschten uns, die Insel kaeme auf uns zu und nicht umgekehrt. Ich habe keine Lust mehr, gegen den Wind anzukaempfen und schiebe lieber. Ashley kann nicht mehr, reisst sich aber vorerst zusammen, Daniel, wie immer, quaelt sich im kleinsten Gang vorwaerts.
Ich habe es nicht eilig, zur Not kann ich den Weg bis zur Insel auch im Dunkeln machen. Ich geniesse die Umgebung, das Gefuehl in einer riesigen (nicht ganz so kalten) Eiswueste unterwegs zu sein. Die Sonne neigt sich dem Horizont zu und das Farbenspiel im Himmel und auf dem Salz ist herrlich. So langsam daemmert es und das Gefuehl, soweit die Sicht reicht allein in dieser Weite zu sein, ist klasse. Ich mache ein paar Fotos vom Sonnenuntergang (Foto) und als die Sonne weg ist, ist es immer noch hell genug um die Fahrspuren zur Insel zu sehen.
Scheinwerferlicht macht der Entdeckerromantik ein Ende. Ich verlasse die Fahrspuren, man weiss ja nie, wer da kommt. Doch die Insassen des Fahrzeugs haben mich bereits entdeckt und halten auf mich zu. Es stellt sich heraus, dass es Daniel mit Don Alfredo, dem ersten Bewohner der Insel, ist. Ashley hat Daniel zur Insel vorgeschickt um ein Auto zu organisieren, denn er konnte nicht mehr. Nicht weit von mir hat er sich wegen der Kaelte in seinem Schlafsack verkrochen und auf das Auto gewartet. Als er erfaehrt, dass es nur noch 5km bis zur Insel sind, aergert er sich, dass er die nicht mehr gemacht hat. Allerdings: Abschaetzen konnte man die Entfernung kaum, auch ich bin ueberrascht, dass die Insel doch schon so nah ist.
Auf der Insel bekommen wir ein einfaches Domizil mit Matratzen (Foto) und in Mongo's Restaurant sogar noch Spaghetti serviert.

2 Kommentare:

  1. nice pictures! Mehr davon und viel Spass noch!

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  2. Mensch, Addi! Creme dir bloß die Nase gut ein...auf dem einen Foto ist sie schon ganz rot.... ;)
    LG, Mareike

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